Astronomie im Ausland studieren

Gibt es Leben auf anderen Planeten? Woraus bestehen schwarze Löcher? Wann und vor allem wie entstand das Universum? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich die Astronomie. Sie ist einer der ältesten Wissenschaften und wurde bereits von den alten Ägyptern und den Azteken betrieben. Kopernikus, Galileo und Einstein waren von ihr fasziniert und haben mit ihren Erkenntnissen die Welt ihrer Zeitgenossen auf den Kopf gestellt.

Astronomen versuchen, den Aufbau und die Vorgänge im Universum mit den Mitteln der Naturwissenschaft zu ergründen und zu verstehen.

Weltraumforschung: Ein Überblick

In der Astronomie beschäftigen sich die Studierenden intensiv mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen.

Im Zentrum der Forschung stehen sowohl unser Planeten- und Sonnensystem als auch die so genannte interstellare Materie und der Weltraum als Ganzes. Früher verfügten Astronomen für ihre Beobachtungen lediglich über ein optisches Teleskop. Die heutigen Forscher hingegen besitzen hochentwickelte Geräte, mit deren Hilfe sich elektromagnetische Signale oder Gammastrahlung messen und auswerten lassen.

Der wahrscheinlich wichtigste Teilbereich der Astronomie ist die so genannte Astrophysik. Sie befasst sich mit der physikalischen Erforschung astronomischer Zusammenhänge. Dieser Bereich ist so dominant, dass der Begriff der Astrophysik zum Teil synonym zum Begriff der Astronomie gebraucht wird. Weitere Teilbereiche und Fächer innerhalb des Fachgebiets Astronomie sind unter anderem die Planetologie, die Kosmologie und die Astrometrie.


Das Fach Astronomie in Deutschland

Erstaunlicherweise bieten die Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland das Fach Astronomie derzeit nicht als eigenständigen Bachelor- oder Masterstudiengang an. Wer Astronom werden möchte, muss daher in der Regel zunächst ein allgemeines Bachelorstudium der Physik beginnen. Erst während des Masters oder im Rahmen einer Promotion ist es möglich, den Schwerpunkt auf die Bereiche Astronomie oder Astrophysik zu legen.

Ein starkes Interesse an Physik und Mathematik sowie an naturwissenschaftlichen und technischen Fragestellungen gilt daher als unbedingte Voraussetzung für angehende Astronomen. Gerade in den ersten Semestern des Studiums liegt der Schwerpunkt auf einer soliden Grundlagenausbildung im Bereich der relevanten Themen der Physik wie

  • Quantenmechanik
  • Optik und
  • Teilchenphysik.

Das Fach Astronomie im Ausland

Anders als in Deutschland wird das Fach Astronomie im Ausland nicht ausschließlich als Schwerpunkt im Rahmen des Physikstudiums angeboten. Vielfach gibt es bereits im Bachelor- und Masterbereich eigenständige Studiengänge in den Fächern Astronomie und Astrophysik.

Auch diese Studiengänge haben in der Regel einen hohen Physik- und Mathematikanteil. Sie sind jedoch von Anfang an eindeutig auf eine wissenschaftliche oder praktische Tätigkeit im Fach Astronomie ausgerichtet. Oftmals können Studierende schon während des Bachelorstudiums aktiv an Forschungsprojekten des Fachbereichs teilnehmen und eigene inhaltliche Schwerpunkte setzen.


Vorteile eines Auslandsstudiums

Die Vorteile liegen hier auf der Hand: In Deutschland könnt ihr erst im Masterstudium den Schwerpunkt auf Astronomie oder Astrophysik legen. Im Ausland hingegen habt ihr die Möglichkeit, euch schon wesentlich früher zu spezialisieren und ein komplettes Studium der Astronomie zu absolvieren. Auch für diejenigen, die in Deutschland studieren, ergeben sich viele Vorteile, wenn sie ein oder zwei Semester im Ausland verbringen.

So eröffnet ein Auslandsstudium im wahrsten Sinne des Wortes neue Perspektiven und einen anderen Blick auf den Sternenhimmel. Es bietet sich die Möglichkeit, an Exkursionen zu Forschungsstationen teilzunehmen und mit anderen technischen Geräten zu arbeiten. Die Forschungszentren befinden sich teilweise an so außergewöhnlichen Orten wie der Antarktis.

Die im Fokus stehenden Schwerpunkte in der Forschung sind länderspezifisch. So bietet sich im Westen Australiens deutschen Studierenden die Chance, das Fach der Radioastronomie näher kennenzulernen. Hier geht es um die Untersuchung astronomischer Objekte anhand der von ihnen ausgehenden Radiowellen. In Westaustralien befindet sich nämlich eines der weltweit wichtigsten Forschungszentren für diesen Bereich.

An einigen Universitäten im Ausland ist es darüber hinaus möglich, das Fach Astronomie mit einem anderen Fach, wie Informatik oder Ingenieurwesen, zu kombinieren. Auf diese Weise erwerben die Studierenden einen Doppelabschluss, was in Deutschland eher unüblich ist.


Berufsfelder

Traditionell ist der überwiegende Teil der deutschen Astronomen und Astrophysiker in der Hochschullehre und -forschung oder an universitären Sternwarten tätig.

Ein weiteres klassisches Betätigungsfeld für Astronomen stellt die Arbeit an nicht-universitären Forschungszentren und Planetarien dar. Hier steht neben der Forschung vor allem die Aufbereitung und Vermittlung astronomischen Wissens im Zentrum der Tätigkeit.

Seit einiger Zeit sind Astronomen zunehmend auch in ganz anderen Bereichen tätig. So wirken sie in Ingenieurs- und IT-Firmen als Experten ihres Fachs an der Entwicklung astronomischer Gerätschaften oder Computerprogrammen mit. Auch Unternehmen im Consulting-Bereich schätzen Astronomen aufgrund ihrer hervorragenden Grundlagenausbildung und ihrer analytischen Fähigkeiten.

Der Arbeitsmarkt für Astronomen ist global, da Ländergrenzen in der Astronomie im Prinzip keine Rolle spielen. Gerade in Lehre und Forschung, aber auch in der Privatwirtschaft, bestehen aus diesem Grund für Astronomen zahlreiche Möglichkeiten, international tätig zu sein.


Auslandsstudium Astronomie: Berufliche Vorteile

Die Forschung im Bereich der Astronomie findet auf internationaler Ebene statt. Astrophysiker tauschen sich mit Kollegen aus dem Ausland aus und die Forschungsteams sind oft international zusammengesetzt. Die wenigen großen Forschungszentren verteilen sich auf der ganzen Welt. Viele Astrophysiker verbringen darum einen großen Teil ihrer beruflichen Laufbahn in einem anderen Land.

Auf diese Anforderungen solltet ihr euch frühzeitig vorbereiten. Daher ist es sinnvoll, schon während des Studiums ein oder mehrere Auslandssemester einzulegen oder sogar gleich das ganze Studium im Ausland zu absolvieren. Auf der anderen Seite des Planten eröffnet sich euch ein ganz anderer Blick auf den Sternenhimmel. Ihr erweitert und perfektioniert eure Fremdsprachenkenntnisse und eignet euch wichtige interkulturelle Kompetenzen an. Außerdem habt ihr die Gelegenheit, euer wissenschaftliches Profil zu schärfen und ganz nebenbei jede Menge Kontakte zu knüpfen. Die könnt ihr für eure spätere internationale Karriere bestimmt gebrauchen.