Alternative Medizin im Ausland studieren

Bei Kopfschmerzen, Erkältungen und Allergien greifen viele Menschen zur Tablette. Doch Schmerzmittel, Antibiotika und Co sind umstritten. Über die Hälfte der Deutschen setzt mittlerweile auf alternative Behandlungsformen. Pflanzenheilkunde und Akupunktur gehören zu den beliebtesten Heilmethoden, aber auch die Traditionelle Chinesische Medizin und die Homöopathie werden immer populärer.

Die Verfahren der Alternativen Medizin zeichnen sich durch ihren ganzheitlichen Ansatz aus: Der Mensch ist in diesem Sinne eine Einheit aus Körper, Seele und Umwelt. Krankheiten resultieren aus einem Ungleichgewicht zwischen diesen Teilen. Bei der Behandlung von Kranken geht es vor allem darum, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Zur Prävention von Krankheiten kommen beispielsweise Meditation und Bewegungsformen wie Qi Gong zum Einsatz.

Inzwischen finden alternative Behandlungsmethoden auch in der westlichen Schulmedizin zunehmend Anerkennung. Viele Ärzte wenden sie mittlerweile ergänzend zu klassischen Therapien an. Aus diesem Grund findet hier auch vermehrt der Begriff Komplementärmedizin statt Alternative Medizin Verwendung. Auch die Hochschulen zollen dieser Entwicklung Tribut und bieten inzwischen vermehrt Studiengänge aus dem Bereich Komplementärmedizin an.

Studienprogramme im Bereich Alternative Medizin

Alternative Medizin ist zum Beispiel auch Akupunktur, aber es gibt noch viele weitere Behandlungsmethoden.

Die Bachelorprogramme richten sich in erster Linie an ausgebildete Heilpraktiker. Aber auch für Physiotherapeuten, Apotheker und Pharmazeutisch-technische Assistenten bietet es sich an, sich in den Programmen zum Thema Alternative Medizin fortzubilden. Vereinzelt gibt es auch Bachelorprogramme im Angebot, die ohne vorherige Ausbildung absolviert werden können und auf die Heilpraktiker-Prüfung vorbereiten.

Die Masterstudiengänge richten sich vor allem an Ärzte, die sich im Bereich Komplementärmedizin fortbilden wollen. Manche Studienprogramme stehen auch Absolventen anderer Studiengänge aus dem Bereich der Gesundheitswissenschaft offen. Viele der angebotenen Bachelor- und Masterstudiengänge sind berufsbegleitend konzipiert.

Bachelor

Im Bachelorstudium bekommen die Studierenden die Grundlagen der Alternativen Medizin vermittelt. Am Anfang stehen vor allem medizinische Fächer wie Anatomie und Pathologie auf dem Lehrplan. Außerdem lernen sie die verschiedenen Ansätze der naturheilkundlichen Verfahren kennen. Je nach Studienprogramm und Hochschule wählen sie einen Schwerpunkt und spezialisieren sich beispielsweise auf Homöopathie oder Europäische Naturheilkunde. Neben dem medizinischen Fachwissen bieten die Hochschulen auch Module wie Medizinrecht oder Praxismanagement an. Diese bereiten die Studierenden umfassend auf eine spätere Selbständigkeit im Beruf vor.

Master

Die Masterstudiengänge bieten Ärzten, Heilpraktikern, Psychotherapeuten und Absolventen anderer gesundheitswissenschaftlicher Studiengänge die Gelegenheit, ihre Kenntnisse auf dem Gebiet der Komplementärmedizin zu vertiefen. Die meisten Hochschulen bieten Programme an, in denen sich der Fokus auf eine bestimmte Heilmethode, wie etwa Traditionelle Chinesische Medizin oder Manuelle Medizin, richtet. Auch rechtliche, wirtschaftliche und ethische Aspekte spielen im Studium eine Rolle.


Alternative Medizin studieren: Persönliche Kompetenzen

Das Interesse an alternativen Heilmethoden und einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen sind natürlich Grundvoraussetzungen für ein Studium der Komplementärmedizin. Für das Studium sollten Bewerber naturwissenschaftliches Wissen mitbringen, das nötig ist um die medizinischen Inhalte zu verstehen. Da ein Teil der Fachliteratur nur in Englisch vorliegt, sind gute Englischkenntnisse vorteilhaft.


Nach dem Studium: Berufliche Möglichkeiten

Da alternative Heilmethoden immer beliebter werden, stehen auch die Berufschancen für Absolventen gut. Wer ein primärqualifizierendes Bachelorstudium absolviert hat, um Heilpraktiker zu werden, muss nach dem Studium die "Amtsärztliche Überprüfung zur Ausübung der Heilkunde" beim Gesundheitsamt ablegen. Erst danach dürfen Absolventen als Heilpraktiker in einer fremden oder eigenen Praxis praktizieren.

Für Ärzte bedeutet die Fortbildung im Bereich der alternativen Heilmethoden eine wertvolle Zusatzqualifikation. Die erworbenen Kenntnisse können das Prestige der eigenen Praxis erhöhen und ganz neue Kundenstämme anziehen. Auch Kliniken, Krankenhäuser und Reha-Zentren beschäftigen vermehrt Ärzte mit Kenntnissen im Bereich der Komplementärmedizin.

Gesundheitswissenschaftler mit einem Abschluss in Alternativer Medizin können Krankenkassen und Unternehmen der medizinischen und pharmazeutischen Industrie in Sachen alternative Heilmethoden beraten. Auch die Arbeit als Fachjournalist oder Tätigkeiten in Verbänden und Verlagen sind möglich. Masterabsolventen stehen oft leitende Positionen offen. Darüber hinaus können sie auch eine akademische Karriere einschlagen.


Gründe für ein Auslandsstudium

Viele hier bekannte alternative Heilmethoden stammen aus dem außereuropäischen Raum. Ein Studienaufenthalt in den entsprechenden Ländern bietet Studierenden die einmalige Gelegenheit, intensive Einblicke in die dortige Heilkunst und Lebensweise zu gewinnen. Neben dem fachlichen Wissen stellen auch die dabei gewonnenen Fremdsprachenkenntnisse und interkulturellen Kompetenzen wertvolle Zusatzqualifikationen dar.