Weiterbildungen im Ausland

Lebenslanges Lernen ist in vielen Berufszweigen enorm wichtig. In Deutschland ist berufliche Weiterbildung oft Sache der Arbeitgeber oder liegt in der Hand privater Bildungsanbieter außerhalb des Hochschulsektors. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, sein Wissen im Hochschulumfeld zu erweitern. Viele Hochschulen im Ausland bieten Weiterbildungen an, die Interessenten zur beruflichen Fortbildung nutzen können.

Der hohe Praxisbezug der Kurzzeitprogramme ermöglicht es den Teilnehmern, sich fachlich weiter zu qualifizieren. Weiterbildungen im Ausland bietet außerdem die Gelegenheit, sich kulturell fortzubilden, internationale Kontakte zu knüpfen und die Sprachkenntnisse zu verbessern.

Diplomas und Certificates als Weiterbildungen im Ausland

Ob in der Fachrichtung Design, Hotel und Tourismus oder Wirtschaft - Weiterbildungen im Ausland existieren in allen erdenklichen Bereichen.

Für nahezu jede Berufsgruppe gibt es entsprechende Programme, die internationale Teilnehmer zur Weiterbildung im Ausland nutzen können. So haben beispielsweise Universitäten in Australien, Neuseeland, Kanada und den USA eine große Anzahl sogenannter Diploma- oder Certificate-Programme im Angebot. Sie werden in so gut wie allen Fachrichtungen angeboten - sei es IT, Business, Technik, Design, Musik, Sport oder Tourismus.

Die Certificate-Programme sind grundsätzlich kürzer als die Diploma-Programme und nehmen in der Regel ein halbes Jahr Zeit in Anspruch. Diplomas können Interessenten zumeist innerhalb eines oder zweier Studienjahre erwerben.

Im Gegensatz zu einem kompletten Bachelorstudium konzentrieren sich diese Art der Weiterbildungsprogramme oft auf ein kleines Spezialgebiet innerhalb eines Studienfaches. Sie eignen sich daher optimal, um bereits vorhandene Kenntnisse zu vertiefen und sie um internationales Wissen zu erweitern. Viele Weiterbildungen im Ausland sind zudem sehr praxisorientiert konzipiert. Oft stehen praktische Übungen und Exkursionen auf dem Programm.

Die Studierenden haben teilweise die Möglichkeit, Weiterbildungen im Ausland mit einem Praktikum zu verknüpfen oder zusätzlich einen Sprachkurs zu belegen. Nach erfolgreichem Programmabschluss erhalten sie einen Nachweis über ihre erbrachten Leistungen und das entsprechende Zertifikat. Damit können sie nachweisen, dass sie an einer Weiterbildung im Ausland teilgenommen haben.

Die Certificates und Diplomas gelten in den jeweiligen Ländern größtenteils als eigenständige, berufsqualifizierende Bildungsabschlüsse. Eine Anerkennung in Deutschland gestaltet sich hingegen eher schwierig. Als berufliche Weiterbildung und Zusatzqualifikation können sie jedoch durchaus sinnvoll sein. Und natürlich machen sie sich gut auf dem Lebenslauf.


Weiterbildungen in Europa und Asien

Wem der Weg nach Ozeanien oder Nordamerika zu weit ist, der hat die Möglichkeit, sich nach Weiterbildungen an europäischen Hochschulen umzusehen. Auch diese haben zum Teil kurze Studienprogramme im Angebot, die Fachkenntnisse in verschiedenen Branchen vermitteln und sich optimal zur beruflichen Weiterbildung im Ausland eignen. Interessenten bietet sich beispielsweise die Gelegenheit, in London einen Kurs aus dem Bereich Design zu belegen oder in Paris Meisterköchen über die Schulter zu schauen.

Die Kurse haben eine Dauer von einem Tag bis zu einem halben Jahr. Viele finden während der Sommermonate oder anderer Ferienzeiten statt, etwa vor Weihnachten oder Ostern. Weiterbildungen im Ausland mit kürzerer Programmdauer stehen sogar rund um das Jahr zur Verfügung. Dauert das Programm länger, sind darin häufig studienbegleitende Freizeitaktivitäten integriert. Zum Teil ergibt sich die Möglichkeit, die Weiterbildung mit einem Praktikum zu kombinieren.

Auch Hochschulen in Asien bieten mittlerweile Weiterbildungen an, vor allem aus dem Bereich Business. Sie haben zumeist eine Dauer von drei oder mehr Wochen und bieten die einmalige Gelegenheit, sich Kenntnisse über die asiatische Kultur und Wirtschaft anzueignen. Die Studenten belegen einerseits Seminare aus den Bereichen Business und Law. Andererseits werden Exkursionen zu lokalen Unternehmen und ein umfangreiches Freizeitprogramm angeboten.


Kosten und Bewerbung von Weiterbildungen im Ausland

Die Kosten für Weiterbildungen im Ausland variieren deutlich. Es kommt auf das Studienland und auf die Art des Programms an. Die Gebühren bewegen sich zwischen wenigen hundert und mehreren Tausend Euro. Einige Arbeitgeber übernehmen einen Teil der Kosten oder finanzieren die Weiterbildung sogar vollständig. Für kürzere Programme können Interessenten Bildungsurlaub beantragen. Bei längeren Weiterbildungen im Ausland bietet es sich an, einen Bildungs- oder Studienkredit in Anspruch zu nehmen.

Die Bewerbung für eine Weiterbildung im Ausland gestaltet sich relativ unkompliziert. Generell bestehen keine allgemeingültigen Voraussetzungen für die Teilnahme an Weiterbildungsprogrammen im Ausland. Für einige Kurse benötigen die Teilnehmer das (Fach-)Abitur und/oder Berufserfahrung. In anderen Fällen reichen fachliche Vorkenntnisse aus. In jedem Fall müssen die Teilnehmer ausreichende Kenntnisse der jeweiligen Landessprache, oder zumindest gute Englischkenntnisse, nachweisen. In englischsprachigen Weiterbildungen im Ausland erfolgt der Nachweis zum Beispiel über einen standardisierten Sprachtest wie den TOEFL oder IELTS.