Summer Sessions im Ausland

Im Sommer ins Ausland und gleichzeitig etwas für das Studium tun? Das ermöglichen Summer Sessions (auch Summer School oder Summer University genannt). Dabei handelt es sich um eine besondere Studienform, die vor allem an US-amerikanischen und kanadischen Universitäten verbreitet ist. Dort sind die Sommermonate von Mai bis September oftmals nicht vorlesungsfrei, sondern die Hochschulen bieten zahlreiche Kurse aus ihrem regulären Angebot an. Es gibt mehrere aufeinanderfolgende Sessions, die meist fünf bis sechs Wochen dauern.

Einheimische Studenten nutzen die Summer Sessions, um versäumten Stoff nachzuholen, ihr Studium zu beschleunigen oder Kurse aus anderen Fachbereichen zu belegen. Die Summer Sessions sind zudem bei internationalen Studenten äußerst beliebt, da sie die Möglichkeit bieten, innerhalb der vorlesungsfreien Zeit zu Hause ein komprimiertes Auslandssemester einzulegen. Sie eignen sich ferner hervorragend als Schnupperstudium für Abiturienten, die ihren Studienwunsch überprüfen und gleichzeitig das Studentenleben und Studium im Ausland kennenlernen möchten.

Summer Sessions in den USA und in Kanada

Summer Sessions im Ausland - die perfekte Gelegenheit, um viel Sonne zu tanken. Da darf die Sonnenbrille nicht fehlen.

Besonders in den USA und Kanada ist das Kursangebot der Summer Schools sehr umfangreich. Oft stehen über den Sommer hinweg mehrere hundert Kurse aus nahezu allen Fachbereichen zur Auswahl. Das Spektrum reicht von einfachen Einführungs- und Grundlagenkursen bis hin zu hoch spezialisierten Themen wie beispielsweise Cyberethics and Policies for Technology Use.

Das Studium während einer Summer Session ist äußerst intensiv. Die Studenten lernen innerhalb weniger Wochen den gleichen Lehrstoff wie in einem regulären Semester. Die Anzahl der Wochenstunden ist somit relativ hoch. Daher wählen die Teilnehmer in der Regel nicht mehr als zwei oder drei Kurse pro Session. Für den Besuch der Kurse erhalten die Studierenden Leistungsnachweise und Credit Points. Nach vorheriger Absprache mit dem heimischen Prüfungsamt ist es meist möglich, die Studienleistungen an der Heimathochschule anerkennen zu lassen. Eine Summer Session ist also eine reizvolle Alternative zu einem Auslandssemester.


Summer Sessions in Europa

Mittlerweile bieten auch europäische Hochschulen Summer Schools und Summer Universities an, beispielsweise Großbritannien. Hier ist das Kursangebot allerdings in der Regel nicht so umfangreich wie an den amerikanischen Hochschulen. Verbreiteter sind in Europa (aber auch in Asien und Südamerika) Summer Schools, die sich gezielt an internationale Studenten richten. Sie beinhalten oftmals ein festes Programm mit einem Fokus auf Landeskunde. Diese Programme sind zwar nicht immer auf das heimische Studium anrechenbar, bieten aber die Gelegenheit, sich intensiv mit der Kultur des Gastlandes auseinanderzusetzen.


Vorteile von Summer Sessions im Ausland

Kein steiniger Weg: Summer Sessions in den USA und Kanada zeichnen sich meist durch einfache Bewerbungsverfahren aus. 

Da die Kurse in der vorlesungsfreien Zeit stattfinden, verpassen die Studierenden zu Hause keine Vorlesungen. Im Gegenteil: Sie können die Kurse aus den kommenden Semestern vorziehen.

Niedrige Aufnahmebedingungen und unbürokratische Bewerbung

Einen weiteren Vorteil der Summer Sessions im Ausland stellen die vergleichsweise niedrigen Aufnahmebedingungen dar. An den meisten nordamerikanischen Hochschulen gibt es speziell für die Sommerprogramme eine Open Enrollment Policy: Das heißt, dass eine Bewerbung auch noch kurzfristig vor Studienbeginn möglich ist, sofern die Zeit ausreicht, ein eventuell benötigtes Visum zu beantragen.

  • Mindestalter 18 Jahre (in Ausnahmefällen 16 Jahre)
  • Abitur/Fachabitur oder Nachweis über den derzeitigen Besuch der Oberstufe
  • Nachweis ausreichender Englischkenntnisse (TOEFL oder IELTS)

Ein besonderer Notendurchschnitt oder Motivationsschreiben werden meist nicht verlangt. Eine Summer Session im Ausland bietet somit die einmalige Gelegenheit, in das Studium einer besonders renommierten und beliebten Universität hineinzuschnuppern, an der die Aufnahme für ein reguläres Studium oder Auslandssemester um einiges schwieriger wäre.


Summer Session: Billiger als ein Auslandssemester

Eine Summer Session im Ausland ist aufgrund der kürzeren Studiendauer wesentlich kostengünstiger als ein reguläres Auslandssemester. Die Kosten für eine Summer School liegen je nach Universität zwischen etwa 2.000 Pfund in Großbritannien und über US$ 5.000 in den USA. Nicht eingerechnet sind dabei natürlich Lebenshaltungskosten.

Für Summer Sessions im Ausland gibt es so gut wie keine Stipendienprogramme oder andere Formen der finanziellen Förderung. Aber die Gesamtkosten können auch durch speziell für kurzfristige Studienaufenthalte eingerichtete Finanzierungsmöglichkeiten abgedeckt werden.

Wer sein Studium in Deutschland über einen Studienkredit finanziert, kann sich beim Kreditinstitut über eine einmalige Aufstockung des Kredits informieren. Studenten, die finanziell durch einen Bildungsfond unterstützt werden, informieren sich bei der jeweiligen Organisation über die Möglichkeit einer Sonderauszahlung für eine Summer Session im Ausland.

Plus für den Lebenslauf

Eine Summer Session an einer renommierten Universität im Ausland (wie etwa an der UCSB oder an der UCLA) wertet den Lebenslauf auf und signalisiert potenziellen Arbeitgebern Engagement und Flexibilität. Die erworbenen Fremdsprachenkenntnisse und interkulturellen Kompetenzen sind weitere Pluspunkte bei einer Bewerbung.

Auch Berufstätige können von einer Summer Session profitieren. Aufgrund der zahlreichen hoch spezialisierten Kurse, lässt sich der sommerliche Besuch an der Universität als Weiterbildung nutzen.

Auch Schüler ab der 11. Jahrgangsstufe können bereits an Summer Sessions auch an renommierten Hochschulen im Ausland teilnehmen. Da die Summer Sessions im Ausland in der Regel in den großen Sommerferien der Hochschulen stattfinden, sind die Kurse in der Regel nicht so gut besucht, sodass freie Kapazitäten in den Kursen mit internationalen Bewerbern aufgefüllt werden - bei Reduktion der Aufnahmebedingungen auf ein Minimum. So haben auch qualifizierte und ehrgeizige Schüler die Chance, eine Art Schnupperstudium während der Summer Sessions zu absoliveren. Diese Chance ist Schülern in Deutschland in der Regel verwehrt und somit einmalig:

  1. Durch die Wahl von Kursen in unterschiedlichen Fachbereichen können Schüler sich über potentielle Studiengänge im späteren Hochschulstudium klar werden
  2. Die auf Hochschulniveau absolvierten Kurse sind bei entsprechender Wahl im bevorstehenden deutschen oder internationalen Studium in der Regel anrechenbar.

Tolle Erfahrung

In jedem Fall wird die Teilnahme an einer Summer Session oder Summer University ein unvergessliches Erlebnis bleiben. An den großen Universitäten schreiben sich jedes Jahr mehrere tausend Studierende aus aller Welt für die Summer Sessions ein und so lassen sich viele internationale Freundschaften schließen. Und natürlich bleibt auch noch genügend Zeit, das Leben abseits des Campus kennenzulernen und Ausflüge in die umliegenden Städte und Regionen zu unternehmen.