21 Nov 2017
Academic Gap Year in Neuseeland

Interview mit Will Tregidga vom Nelson Marlborough Institute of Technology

Zu Besuch in Frankfurt: Will Tregidga, Head of International Development am Nelson Marlborough Institute of Technology

Wer die große weite Welt kennenlernen möchte und überlegt, ein Academic Gap Year oder auch ein Auslandssemester in Neuseeland zu machen, der sollte sich das Nelson Marlborough Institute of Technology (NMIT) anschauen! Hier erwartet euch nicht nur ein ebenso spannendes wie vielfältiges Kursangebot, sondern vor allem auch eine ganze Reihe toller Outdoor-Aktivitäten! Alles Wissenswerte über das Studien- und Freizeitangebot des NMIT verrät uns Mitarbeiter Will Tregidga im Interview.

College Contact:
Unsere Kooperation ist ja noch recht neu. Vielleicht könntest du das Nelson Marlborough Institute of Technology daher erst einmal kurz vorstellen. Was macht es denn so attraktiv für unsere Studenten?

Will:
Das Besondere am NMIT ist, dass wir eine Vielzahl von Studienfächern anzubieten haben und eine richtig tolle Location für Studenten! Die meisten internationalen Studenten studieren am Nelson Campus - und Nelson ist eine wirklich tolle Stadt: Es ist die Stadt mit den meisten Sonnenstunden in ganz Neuseeland, es gibt weiße Sandstrände, wo man schwimmen oder Seekajak fahren kann. Nur anderthalb Stunden entfernt gibt es auch ein Skigebiet – obwohl es in der Stadt so warm ist. Der Campus liegt zentral, nur etwa fünf Minuten Fußweg von der Innenstadt entfernt, und die Studenten können direkt auf dem Campus leben. Ich denke, gerade für Studenten hat Nelson wirklich einen tollen Lifestyle zu bieten!


College Contact:
Das klingt toll! Welche Kurse bietet ihr denn an?

Von Business bis Nervenkitzel ist alles dabei: Kombiniert man das vielfältige Studienangebot am NMIT mit den spektakulären Landschaften Neuseelands, dann kommt in jedem Fall ein unvergessliches Erlebnis heraus!

Will:
Unser Kursangebot reicht von Business über IT und Computer Science, Sport and Recreation oder Marine Science bis hin zu Social Work and Counselling. Es gibt aber noch einige weitere Studienfächer, aus denen die Studenten wählen können, beispielsweise Maori Studies, Adventure Tourism oder Superyacht Crewing. Bei letzterem können sie auf einer Luxusyacht arbeiten und an einem dreitätigen Segelturn teilnehmen, der zum Kurs gehört – wir haben also einige ziemlich coole Sachen anzubieten, insbesondere für Gap-Year-Studenten.

Außerdem bieten wir etwa eineinhalb Stunden Autofahrt von Nelson entfernt in der Marlborough Weinregion noch einen ganz besonderen Studiengang an, einen Bachelor in Weinanbau und -herstellung. Daraus können die Studenten auch Kurse belegen. Sie leben dann in der Marlborough Weinregion, die mit 80 % der Traubenproduktion übrigens die größte Weinanbauregion Neuseelands ist. Der Campus hat einen eigenen Weinberg und eine eigene Kellerei. Für Studenten, die bereits Vorkenntnisse in der Weinherstellung haben, bieten wir Praktikumsplätze an, alle anderen Interessierten können einführende Kurse belegen.


College Contact:
Eure Studiengänge scheinen ohnehin sehr praxisorientiert zu sein!

Will:
Ja, unser Angebot entspricht eigentlich am ehesten dem einer Fachhochschule. Wir versuchen, realistische Projekte und Praktika in unsere Abschlüsse zu integrieren.


College Contact:
Das klingt wirklich gut! Sind denn all eure Kurse für Gap-Year- und Study-Abroad-Studenten geöffnet?

Will:
Ja, sie können all diese Kurse belegen – solange ihr Stundenplan das zulässt. Sie könnten beispielsweise einen Kurs in Sport and Recreation belegen, ein paar Business-Kurse und einen Kurs in Maori Studies, oder so ähnlich. Sie können sich das frei zusammenstellen. Insbesondere die Gap-Year-Studenten, die überall mal hineinschnuppern wollen – bei uns können sie das tun!


College Contact:
Welche Fachbereiche sind denn bei Gap-Year- und Study-Abroad-Studenten am beliebtesten?

Will:
Definitiv Business und IT. Das sind auch unsere beiden größten Institute, in denen wir jeweils ungefähr 60 Kurse anbieten – und die Studenten wählen auch wirklich sehr oft diese Bereiche.


College Contact:
Eine weitere sehr spannende Fachrichtung, die du bereits genannt hast und die wahrscheinlich insbesondere für unsere Gap-Year-Studenten interessant wäre, ist Adventure Tourism. Kannst du uns darüber mehr erzählen? Könnten die Gap-Year-Studenten dort eine Art Qualifikation erwerben, beispielsweise als Kletterlehrer?

Abenteuer unter professioneller Anleitung: Wer am NMIT studiert, hat die Möglichkeit an den Lehrausflügen des Adventure Tourism Diplomas teilnehmen.

Will:
Also, es ist so: Das Diploma in Adventure Tourism dauert eigentlich zwei Jahre. Im ersten Jahr gehen die Studenten auf Trips und lernen während dieser Trips von den Guides. Im zweiten Jahr leiten sie dann ihre eigenen Gruppen an. Die Guides sind Mitarbeiter oder Studenten des NMIT. Sie bieten Trips beispielsweise für Rockclimbing, Wildwasserrafting oder Seekajak an – und zwar sehr günstig und für alle NMIT-Studenten. Auch wer nicht Adventure Tourism studiert, darf teilnehmen. Das ganze Diploma können Gap-Year-Studenten nicht innerhalb eines Jahres abschließen. Eine Qualifikation haben sie am Ende also nicht. Aber die Tatsache, dass sie bereits erste Erfahrungen gesammelt haben, wird ihnen später einen Vorteil verschaffen, wenn sie sich für einen Job in diesem Bereich bewerben.


College Contact:
Das klingt toll! Und wie ist es eigentlich mit Gap-Year-Studenten, die erst 17 sind? Gibt es da rechtliche Vorgaben, die sie beachten sollten? Dürfen sie zum Beispiel in Studentenwohnheimen leben oder müssen sie in Gastfamilien untergebracht werden?

Will:
Ja, in Neuseeland müssen minderjährige Studenten in Gastfamilien leben, damit sie beaufsichtigt sind. Das organisieren wir von unserem International Office aus. Wir suchen die Gastfamilien aus, schauen sie uns genau an und stellen sicher, dass alles gut läuft.


College Contact:
Und gibt es auch Einschränkungen bei den Trips, die das NMIT anbietet, zum Beispiel wenn es sich um einen Trip mit Übernachtung handelt?

Will:
Nein, das ist gar kein Problem! Bei Übernachtungen wäre immer eine Aufsichtsperson dabei. So etwas kommt beispielsweise vor, wenn die Studenten ein Certificate in Superyacht Crewing machen. Das ist ein Lehrgang, der zwölf Wochen dauert und den man übrigens auch mit einem einfachen Touristenvisum machen kann. In diesem Certificate-Kurs gehen die Studenten auf einen dreitägigen Segelturn auf einer Yacht und das ist überhaupt kein Problem, weil sie mit den NMIT-Mitarbeitern unterwegs sind. Das wäre doch eine wirklich coole Idee für einen Gap-Year-Studenten! Im ersten Semester den Superyacht-Kurs machen und dann ein Semester von dem Adventure Tourism Diploma!


College Contact:
Ja, das klingt richtig super!

Will:
In dem Superyacht-Lehrgang werden sie zum Barista oder Bar-Manager ausgebildet und erwerben die Lizenzen, um auf See arbeiten zu dürfen. Sie lernen Schiffsmotoren reparieren, fahren ein Motorboot und ein Segelschiff. Damit können sie dann auf Kreuzfahrt- oder Luxusschiffen arbeiten. Das ist ziemlich cool!


College Contact:
Definitiv! Und bietet ihr internationalen Studierenden auch an, ein komplettes Studium am NMIT zu absolvieren, einen ganzen Bachelor zum Beispiel?

Will:
Ja, wir bieten auch Bachelorabschlüsse und Graduate Diplomas an – ein Graduate Diploma können Studenten machen, wenn sie bereits einen Bachelor haben, dann aber die Studienrichtung wechseln wollen. Du hast zum Beispiel einen Abschluss in Business, möchtest jetzt aber IT machen – dann machst du ein Graduate Diploma. Wir haben auch Postgraduate Diplomas und einen Master in Applied Management. Außerdem haben wir einige Ausbildungsprogramme in Bereichen wie Kulinaristik, Schiffsmaschinenbau, Luftfahrttechnik, Bauingenieurwesen oder Kosmetik und Körpertherapie. Diese Fächer dauern ein bis zwei Jahre, sind aber keine Hochschulabschlüsse. Es sind Certificates und Diplomas.


Nicht nur für Weinliebhaber und angehende Winzer interessant: Die Marlborough Region im nördlichen Teil der Südinsel Neuseelands hat auch landschaftlich einiges zu bieten.

College Contact:
Kannst du uns noch etwas mehr über die verschiedenen Campus-Standorte erzählen?

Will:
Gerne! Wir haben drei Standorte: zwei in Marlborough, in der Stadt Blenheim. Einer der beiden ist der Campus für Weinanbau und –herstellung. Er ist eher kleinstädtisch – nicht besonders groß und man kennt dort schnell jeden. Außerdem gibt es dort noch einen Campus, der auf einer Air Force Base angesiedelt ist. Um dort studieren zu dürfen, müssen Studenten allerdings bereits sechs Monate in Neuseeland leben, wegen der Sicherheitsfreigabe. Für Study-Abroad-Studenten ist das also nicht ohne weiteres möglich. Und dann gibt es eben noch den Nelson Campus, unseren Hauptcampus, wo der Großteil unserer Studiengänge angeboten wird. Dort studieren sechseinhalb tausend Studenten, darunter auch rund 800 Internationals aus 50 verschiedenen Ländern.


College Contact:
Und wie ist Nelson als Stadt? Du hattest vorhin ja schon kurz etwas dazu gesagt, aber vielleicht kannst du noch ein bisschen mehr darauf eingehen, was Nelson so besonders macht.

Will:
Von Nelson aus lassen sich tolle Outdoor-Aktivitäten unternehmen und es gibt wie gesagt einen goldenen Strand innerhalb der Stadt. Die Neuseeländer lieben es, ihren Urlaub in Nelson zu verbringen. Als ich dorthin gezogen bin, meinten die Leute „Oh, was für ein Glück du hast, nach Nelson zu ziehen!“ Ich denke, die Stadt hat ein wirklich tolles Flair, sehr entspannt, viel Sonne, Urlaubsstimmung, frisches Essen... Und auch kulturell ist sehr viel los, weil es eine so kreative Stadt ist. Es hat wirklich dieses offene Lebensgefühl, das Menschen aus allen Teilen der Welt anzieht.


College Contact:
Kannst du uns noch etwas darüber erzählen, welche Unterkunftsmöglichkeiten die Studenten haben, die ein Auslandssemester oder Gap Year bei euch machen?

Will:
Wir können an allen Standorten Unterkünfte bei Gastfamilien anbieten. Study-Abroad-Studenten kommen aber meistens nach Nelson, wo wir Studentenwohnheime direkt auf dem Campus haben. In den Wohnheimen leben die Studenten in Appartements mit jeweils drei bis vier Schlafzimmern und teilen die Küche, das Wohnzimmer und das Bad. Jeder bekommt also ein voll ausgestattetes Zimmer inklusive Strom für ca. 210 Neuseeländische Dollar pro Woche. Es könnte sein, dass der Preis sich zum nächsten Jahr geringfügig verändert.


Idyll im Pazifik: Der Tahunanui Beach in Nelson ist bei Schwimmern besonders beliebt, weil das Wasser dort so schön warm ist.

College Contact:
Wohnen die einheimischen Studenten auch in den Wohnheimen? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten außerhalb der Seminare, wie internationale Studenten mit ihnen in Kontakt kommen können? Gibt es beispielsweise Sport- oder Musikclubs am NMIT?

Will:
Ja, die einheimischen Studenten leben auch in den Wohnheimen. Und was die Clubs betrifft: Nelson hat ja nur ungefähr 90.000 Einwohner, die Studenten gehen deshalb meistens einfach in die kommunalen Vereine. Am NMIT gibt es zwar auch eine eigene Fußball- und eine Footballmannschaft, wo man mitmachen kann, aber Nelson ist eine so kleine und offene Stadt – es ist die Art von Ort, wo du einfach die Straße entlanggehst und Leute lächeln dich an und sagen hallo. Ich denke, das ist diese Sonnenschein-Urlaubs-Stimmung.


College Contact:
Und spielt die Maori-Kultur am NMIT eine besondere Rolle?

Will:
Oh ja! Wir bieten zum Beispiel einen Kurs in Maori Studies an, in dessen Rahmen die Studenten eine Maorigemeinschaft besuchen und auch in deren Gemeinschaftshaus übernachten. Der Kurs hat einen starken Fokus auf Felderfahrung und jeder kann daran teilnehmen, weil es ein einführender Kurs ist.


College Contact:
Toll, dann haben die internationalen Studenten ja wirklich die Chance, die Maori-Kultur so richtig aus erster Hand kennenzulernen! Vielen Dank für das schöne Interview, Will!

Habt ihr Lust bekommen, mit einem Gap Year oder einem Auslandssemester am NMIT die Welt und andere Kulturen zu entdecken? Dann meldet euch bei uns! Unser Beratungsteam hilft gerne kostenlos und unverbindlich bei allen noch offen gebliebenen Fragen weiter!