Studieren in den USA

Wenn es um die USA geht, kommt man um Superlative nicht herum. Mit 50 Bundesstaaten auf über 9.5 Millionen km² Fläche und 320 Millionen Einwohner*innen sind die Vereinigten Staaten das drittgrößte Land der Erde.

Die USA - ein Blick auf Land und Leute

Die San Francisco Bay Area gehört zu den beliebtesten Zielregionen für ein Auslandsstudium in den USA.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts sind sie die politische und wirtschaftliche Weltmacht Nummer Eins. Hier gibt es mehr Nobelpreisträger als in jedem anderen Land. Die erfolgreichste Filmindustrie der Welt und die tiefste Schlucht des Planeten, der Grand Canyon, sind hier zu finden.

Die USA - das Land der Superlative

Wer das riesige Land auf dem nordamerikanischen Kontinent bereist, stellt schnell fest, dass der Leitsatz Taller, Bigger, Faster tatsächlich oft zutrifft. Zum Beispiel in den Städten: Schwindelerregend hohe Wolkenkratzer, achtspurige Highways und gigantische Einkaufszentren sind in Metropolen wie New York, Los Angeles, Chicago oder San Diego völlig normal. Auch das kulturelle Angebot in den großen Städten ist riesengroß. Weltklasse-Museen, Theater, hippe Clubs, zahllose Restaurants, Bars und Cafés bieten für jeden Geschmack etwas.

Facetten der amerikanischen Landschaft

Die Landschaften der USA sind nicht minder eindrucksvoll. Allein ihre Vielfalt ist überwältigend. In den insgesamt sechs Klimazonen finden sich gewaltige Gebirge, unberührte Wälder, endlose rote Wüstenlandschaften und staubige Prärien. Auch riesige Canyons, aktive Supervulkane und tropische Sumpflandschaften prägen das Landschaftsbild der USA. Hinzu kommen Regenwälder, raue Küsten und sonnenverwöhnte Sandstrände. Kein Wunder, dass auch heute noch tausende Migrant*innen und Besucher*innen aus aller Welt in die USA strömen, um hier ihren persönlichen American Dream zu verwirklichen. Das alles und noch viel mehr lässt sich erleben, wenn man ein Studum in den USA absolviert.


Hochschul­land­schaft in den USA

Einer der Gründe, weshalb sich so viele Studierende für ein Studium in den USA entscheiden, ist ihre vielfältige Hochschullandschaft. Die USA sind nicht nur das weltweit beliebteste Land für ein Studium im Ausland. Auch gibt es hier mehr erstklassige Universitäten als irgendwo anders auf der Welt. In internationalen Rankings stellen US-Universitäten regelmäßig die größte Anzahl der Top 100 dar. In der sogenannten Ivy League haben sich die US-Eliteuniversitäten zusammengeschlossen. Zudem ist Harvard die Universität mit dem weltweit besten Ruf. Ebenfalls hoch angesehen und weltweit bekannt sind die Hochschulen des University of California System und des California State University System.

Betreuung und Service an US-Hochschulen

Internationale Studierende berichten immer wieder von der intensiven Betreuung durch die Lehrenden und dem großartigen Gemeinschaftsgefühl an den Universitäten in den USA.

Aufgrund der großen Anzahl der Hochschulen stehen diese stark miteinander in Konkurrenz. Das hat zur Folge, dass die US-amerikanischen Hochschulen intensiv um neue Studierende werben. Sie bieten qualitativ hochwertige Studienprogramme und weitaus umfassendere Serviceangebote als hierzulande. Viele Hochschulen locken mit

  • einem hohen Maß an individueller Unterstützung: Jedem*jeder Studierenden wird ein*e Studienberater*in zugeteilt.
  • Lehrveranstaltungen mit kleineren Kursen, in denen oftmals eine rege Diskussionskultur herrscht
  • einer Open Door Policy: Viele Lehrkräfte sind für ihre Studierenden jederzeit ansprechbar.

Campusleben während eines Studiums in den USA

Auch das Campusleben an den US-Hochschulen stellt für internationale Studierende eine einmalige Erfahrung dar. Die meisten Studierenden wohnen direkt auf dem Campus. Dort finden sie alles, was sie zum Leben brauchen: Verpflegungsmöglichkeiten in Form von Dining Halls und Food Courts, Bibliotheken, Sporthallen und sogar Kinos. Auch das Freizeitangebot an den meisten Hochschulen ist enorm. Besonders der Hochschulsport nimmt im Studienalltag in den USA eine wichtige Rolle ein.

Die Kehrseite dieses Systems ist, dass die Studierenden für den gebotenen Service und die hohe Qualität der Lehre selbst bezahlen müssen. Auch das Maß an Werbung, das betrieben wird, kann auf internationale Studierende befremdlich wirken.

College oder University - Hochschularten in den USA

Die Hochschullandschaft in den USA ist ausgesprochen vielfältig. Es gibt mehr als 4.500 akkreditierte US-Hochschulen, an welchen eine riesengroße Bandbreite an Studiengängen angeboten wird. Innerhalb des US-amerikanischen Hochschulwesens lassen sich mehrere Hochschultypen unterscheiden.

Community Colleges

An den Community Colleges gibt es zweijährige Studienprogramme, bei denen die Studierenden den niedrigsten Studienabschluss der USA erwerben können: den Associate Degree. Zwar ist dieser nicht als eigenständiger Abschluss in Deutschland anerkannt. Allerdings können sogenannte Transfer Degree Programs eine Eintrittskarte für ein Bachelorprogramm an einem regulären College oder einer Universität sein.

4-Year Colleges

Die weitaus häufigste Hochschulart sind die 4-Year Colleges. Dort absolvieren die Studierenden ihr grundständiges Studium und erlangen innerhalb von vier Jahren den Bachelor.

Universities

An den Universities gibt es nicht nur Bachelor-, sondern auch Masterprogramme. Außerdem haben Studierende hier die Gelegenheit zur Promotion.

Akkreditierung als Qualitätsmerkmal im Studium USA

Bei der Wahl einer Hochschule in den USA sollten Studierende darauf achten, ob die Qualität der Institution durch ein offizielles Akkreditierungsgremium bestätigt wurde. Ein Studium an einer nicht-akkreditierten Hochschule wird in Deutschland unter Umständen nicht anerkannt.

Offizielle Akkreditierungsgremien erkennt man daran, dass sie vom U.S. Department of Education anerkannt wurden oder Mitglied im Council of Higher Education Accreditation (CHEA) sind.


Studiensystem USA - die Abschlüsse

Wer im Big Apple der USA studiert, kann sich bei einem Spaziergang durch den Central Park von der lauten Stadt erholen.

Das Studienjahr in den USA ist normalerweise in zwei Semester unterteilt. An einigen Hochschulen hat sich jedoch das Trimestersystem durchgesetzt. Auch das Notensystem weist innerhalb der USA Unterscheide auf. Einige Universitäten und Colleges verwenden beispielsweise unterschiedliche Methoden, um den Notendurchschnitt zu berechnen.

Einheitlich geregelt ist dagegen das Studiensystem in den Vereinigten Staaten. Es ist zweigeteilt und gliedert sich in einen Undergraduate- und Graduate-Abschnitt.

Associate Degree (2 Jahre)

An einem Community College in den USA können Studierende ein Associatestudium absolvieren und einen Associate Degree erwerben. Im Rahmen sogenannter Transfer Programs ist es möglich, nach zwei Jahren an ein College oder eine Universität zu wechseln und dort weitere zwei Jahre bis zum Bachelorabschluss zu studieren.

Community Colleges schließen häufig Kooperationsabkommen mit Universitäten, die einen Wechsel an diese erleichtern. Somit kann die Teilnahme an einem Transfer Program ein sinnvoller Weg sein, um auch ohne Abitur zu einem Bachelorabschluss zu gelangen. Zudem ist ein Studium an einem Community College in der Regel kostengünstiger und die Zulassungsbedingungen sind weniger streng als an regulären Colleges.

Bachelor Degree (4 Jahre)

In den USA, aber auch in Deutschland und vielen weiteren Ländern ist der Bachelor ein Studienabschluss aus dem Undergraduate-Bereich. Das Bachelorstudium in den USA nimmt üblicherweise vier Jahre Zeit in Anspruch.

In den ersten zwei Jahren besuchen die Studierenden in der Regel allgemeinbildende Kurse (General Studies). Anschließend können sie ein Hauptfach (Major) wählen.

Master Degree (2 Jahre)

Das Graduate-Studium findet in den USA ausschließlich an den Universities oder Institutes of Technology statt. Es dauert in der Regel zwei Jahre und führt zu einem Masterabschluss. Es gibt wissenschaftliche Masterprogramme (Academic Master) als auch berufsbezogene Masterstudiengänge (Professional Master) wie den Master of Business Administration. An einigen amerikanischen Hochschulen werden auch einjährige Master angeboten. Diese stellen aber eher die Ausnahme dar.

Hinzu kommen die sogenannten Berufsdoktorate. Diese sind auf der Masterebene angesiedelt. Es handelt sich um den üblichen berufsqualifizierenden Abschluss in Studienfächern wie Jura, Medizin oder Lehramt. Im Unterschied zu Deutschland verlangen diese Doktorgrade keine separate Promotion.

Doctoral Degree (3-5 Jahre)

Der höchste Titel, den amerikanische Universitäten zu vergeben haben, ist der Doctoral Degree. Auch hier erfolgt eine Unterscheidung zwischen akademischen Doktorgrad (Doctor of Philosophy) und berufsbezogenen Doktortiteln (Doctor of Business Administration, Doctor of Education).

In den ersten drei bis vier Semestern besuchen die Studierenden Seminare und Kurse (Coursework), in denen sie sich intensiv in ihr Forschungsgebiet einarbeiten. Anschließend erfolgt das Verfassen der Dissertation, was in den meisten Fällen mindestens drei Jahre Zeit in Anspruch nimmt.

Inzwischen gibt es an einigen Hochschulen spezielle Masterprogramme mit kürzerer Studiendauer. Die Studierenden haben in dieser Zeit die Möglichkeit, sich auf das Promotionsstudium vorzubereiten. Sie können sich die Studienzeit auf die erste Phase des Ph.D-Studiums anrechnen lassen.


Studien­voraus­setzungen: Studium USA

Die US-amerikanischen Hochschulen entscheiden autonom über die Zulassungsbedingungen zum Studium. In der Regel verlangen sie von internationalen Bewerber*innen Zeugnisse, einen Lebenslauf sowie Empfehlungs- und Motivationsschreiben.

Grundsätzlich legen die Hochschulen viel Wert auf die formale und stilistische Korrektheit der Unterlagen. Wenn ihr euch für ein Auslandsstudium in den USA entscheidet, solltet ihr daher genügend Zeit für eure Bewerbung einplanen.

Studienleistungen und Sprachkenntnisse

Je nach Studientyp müssen Studierende mit unterschiedlichen Zulassungsbedingungen rechnen:

  • Associate: Mittlere Reife, zum Teil plus Berufsausbildung oder Berufspraxis
  • Bachelor: Abitur, manchmal auch Fachhochschulreife
  • Master: Bachelorabschluss, in der Regel auch Diplom und Magister
  • Promotion: Masterabschluss, unter Umständen auch Diplom oder Magister

Da das deutsche Bachelorstudium mit drei Jahren im Schnitt ein Jahr kürzer ist als das amerikanische, verlangen viele Hochschulen Nachweise über die im Studium erbrachten Leistungen. Anhand derer beurteilen sie, ob der Abschluss als gleichwertig anzusehen ist. Auch bei Graduiertenprogrammen entscheidet die Hochschule von Fall zu Fall darüber, ob die jeweilige Qualifikation des*der Bewerber*in ausreicht.

Für ein Studium in den USA müssen Bewerber*innen neben ihren Zeugnissen ausreichende Englischkenntnisse nachweisen. In der Regel geschieht dies in Form eines standardisierten Sprachtests wie dem IELTS oder TOEFL.

Bei manchen Programmen können weitere Tests hinzukommen. Darin werden Fachkenntnisse sowie die sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten der Bewerber*innen abgefragt. Zu diesen akademischen Studierfähigkeitstests zählen der Scholastic Assessment Test (SAT) und die Graduate Record Examination (GRE).

Einfacher ins Auslandssemester starten

Im Vergleich zum Vollstudium ist der Bewerbungsablauf für ein Auslandssemester in den USA unkompliziert. Insbesondere die flexiblen Open Semester- oder Study Abroad-Programme zeichnen sich durch vereinfachte Zulassungsverfahren aus. Die Bewerber*innen haben ein bis zwei Semester lang Zugang zu nahezu allen Kursen aus dem Angebot der Universität. In der Regel reichen eine Hochschulzugangsberechtigung und ausreichende Englischkenntnisse aus, um zum Studium zugelassen zu werden.


Kosten und Finanzierungs­möglich­keiten USA

Das Studium in den USA ist grundsätzlich gebührenpflichtig. Da die Universitäten und Colleges autonom über die Höhe der Studiengebühren entscheiden, fallen diese abhängig von Hochschule, Studienort und Studiengang unterschiedlich hoch aus. Im Durchschnitt fallen für internationale Studierende jährlich US$ 12.000 bis 16.000 an Studiengebühren an.

Zu den Studiengebühren kommen die Lebenshaltungskosten hinzu. Auch diese variieren je nach Wohnort. Für eine Unterkunft in einem Wohnheim auf dem Campus fallen durchschnittlich US$ 1.000 im Monat an.

Wie ein Studium USA finanzieren?

Bei der Entscheidung für oder gegen ein Studium in den USA spielt der Kostenfaktor eine erhebliche Rolle. Zum Glück gibt es eine Vielzahl an Finanzierungsmöglichkeiten, mit welchen sich die relativ hohen Kosten zumindest teilweise abdecken lassen:

Auslands-BAföG für ein Studium USA

Auslands-BAföG für ein Auslandssemester in den USA ist eine reizvolle Option für alle Studierenden, die kein komplettes Studium in den Vereinigten Staaten absolvieren möchten. Seit der 27. BAföG-Reform im August 2022 können auch vollständige Studiengänge in den USA mit Auslands-BAföG finanziert werden, sofern die vorgesehene Dauer des Studienganges ein Jahr nicht überschreitet. Dies trifft auf einige wenige Masterstudiengänge in den USA zu. Die Auslandsförderung beinhaltet einen Zuschuss von bis zu EUR 5.600 zu den Studiengebühren für maximal ein Jahr. Außerdem können Zuschüsse zu den Flug- und Lebenshaltungskosten hinzukommen. Für alle BAföG-Anträge für die USA ist das BAföG-Amt des Studierendenwerks Hamburg zuständig.

Stipendien für ein Studium USA

Je nach Studienform, -abschnitt und -dauer stehen Studierenden unterschiedliche Stipendien und Förderprogramme offen:

Darüber hinaus ist es nie verkehrt, beim DAAD, verschiedenen Stiftungen oder den amerikanischen Hochschulen nach weiteren Fördermöglichkeiten zu recherchieren.


Visa- und Einreise­bestimmungen der USA

Für die Einreise im Rahmen eines Studiums in die USA gelten seit einigen Jahren verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Zwar ist für deutsche Staatsbürger*innen die Einreise für maximal 90 Tage ohne Visum möglich. Allerdings müssen sie einen gültigen, maschinenlesbaren Reisepass, ein Rück- oder Weiterflugticket und eine elektronische Einreiseerlaubnis (ESTA) besitzen.

J-Visum oder F-Visum für ein Studium in den USA

Zum Studieren in den USA ist ein Studentenvisum erforderlich. Teilnehmer*innen universitärer Austauschprogramme und Praktikant*innen benötigen das sogenannte J-Visum. Für ein Studium an einem College oder einer Universität oder für die Teilnahme an einem Sprachkurs ist dagegen ein F-Visum erforderlich.

Die Visa beinhalten keine Arbeitserlaubnis. Beschäftigungen bis 20 Stunden pro Woche auf dem Campus sind erlaubt. Unter Umständen kann eine begrenzte Arbeitserlaubnis beantragt werden. Zusätzlich besteht bei längeren Studienaufenthalten teilweise die Möglichkeit, im Rahmen eines Curricular Practical Trainings (CPT) oder eines Optional Practical Trainings (OPT) während oder nach dem Studium berufspraktische Erfahrungen zu sammeln.

Auslands­kranken­versicherung USA und Impfschutz

Für die Einreise und damit auch das Studium in den USA wird eine vollständige Impfung gegen Covid-19 vorausgesetzt. Darüber hinaus ist es sinnvoll, den Standard-Impfschutz auffrischen zu lassen und sich gegebenenfalls gegen Hepatitis A und B impfen zu lassen. Auch ist es ratsam, eine umfassende Auslandskrankenversicherung für die USA abzuschließen.