Studieren in Afrika

Fällt das Wort Afrika, denken viele Menschen vor allem an Wüsten, Savannen und an wilde Tiere. Auch die in den Medien allgegenwärtigen Krisen in vielen afrikanischen Ländern prägen unser Bild. Dieses Bild wird dem Kontinent jedoch nicht gerecht. Afrika ist mit einer Größe von mehr als 30 Millionen Quadratkilometern und mehr als einer Milliarde Menschen der zweitgrößte Kontinent der Erde. Schätzungen ergeben, dass sich die Bevölkerung in über 2.000 ethnische Gruppen aufteilt. In Afrika finden wir nicht nur eine große kulturelle und religiöse Vielfalt sondern auch völlig unterschiedliche Landschaftsformen. Der sogenannte „Schwarze Kontinent“ ist tatsächlich ein sehr bunter Kontinent.

Afrika - Der bunte Kontinent

Wer auf der Suche nach einer kulturellen Horizonterweiterung ist, ist mit einem Auslandsstudium in Afrika gut beraten.

Geographisch gesehen lässt sich Afrika in fünf Regionen aufteilen. In Nordafrika befindet sich die größte Wüste der Erde: die Sahara. Die nordafrikanischen Küstenstaaten wie Tunesien oder Marokko weisen traumhafte Strände, lebhafte Städte und eine reiche Kulturgeschichte auf. Sie sind bei Urlaubern aus der ganzen Welt beliebt.

Im Südwesten der Sahara liegt Westafrika. Dort schließen Savannen und tropische Regenwälder an die trockenen Wüstengebiete an. Zu den reizvollsten Ländern in diesem Gebiet Afrikas zählen die Kapverdischen Inseln mit ihren Traumstränden und grünen Bergen. Auch Ghana wartet mit zahlreichen Attraktionen auf, zu denen tropische Regenwälder, malerische Küsten und einheimische Tiere wie Elefanten, Schimpansen, Löwen oder Antilopen gehören.

Zentralafrika, auch das „Herz Afrikas“ genannt, ist touristisch noch weitgehend unerschlossen. Hier befindet sich der zweitgrößte Regenwald der Erde. Er ist die Heimat von Tieren wie Berggorillas und Waldelefanten.

Länder wie Kenia, Uganda und Tansania in Ostafrika sind für ihre weiten Savannen und die dort anzutreffende Tierwelt berühmt. Dort befinden sich außerdem das eindrucksvolle Kilimandscharo-Massiv und riesige Binnenseen wie der Victoriasee.

Im südlichen Afrika erstreckt sich die riesige Kalahari-Wüste. Das südlichste Land des Kontinents, Südafrika, hat zugleich die größte wirtschaftliche Bedeutung. Aufgrund seiner multikulturellen Bevölkerung, ist es auch als „Regenbogennation“ bekannt. Neben Savannen, Regenwäldern und Gebirgen wartet das Land mit einer 2.000 Kilometer langen Küstenlinie auf, an der sich traumhafte Strände und Surf-Spots befinden. Städte wie Kapstadt und Johannesburg sind moderne Metropolen, die ein großes kulturelles Angebot aufweisen und einen europäischen Lebensstandard mit einem unvergleichlichen, entspannten Lebensgefühl verbinden.


Studium in Afrika - die Studienmöglichkeiten

In den letzten Jahren ist Afrika mehr und mehr in den Fokus internationaler Studenten gerückt. Dabei sind es längst nicht mehr nur Afrikawissenschaftler und Ethnologen, die nach Afrika gehen, um die dortigen Sprachen und Kulturen besser kennenzulernen. Da internationale Unternehmen zunehmend in afrikanische Standorte investieren, zieht es immer mehr Studierende wirtschaftlicher Fachrichtungen auf den Kontinent. Auch in den Bereichen Tourismus, Kunst und Kultur sind Experten mit Afrikakenntnissen gefragt.

Hochschullandschaft Afrikas

Die Studienlandschaft in Afrika gestaltet sich sehr unterschiedlich. Die meisten Studenten zieht es nach Südafrika. Das relativ wohlhabende Land hat in den letzten Jahrzehnten viel Geld in den Ausbau und die Reform seines Hochschulsystems investiert. Dies spiegelt sich in internationalen Rankings wider, laut derer sich die besten Universitäten des Kontinents in Südafrika befinden.

Eine Vielzahl staatlicher und privater Hochschulen bietet eine große Auswahl moderner, praxisorientierter Studiengänge an. Ein weiteres Plus für internationale Studenten: Das Studiensystem entspricht dem angloamerikanischen Modell. Die Hochschulen bieten Bachelor-, Master- und PhD-Studiengänge sowie Aufbaustudiengänge für Postgraduierte an. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Weitere Gründe, die für ein Studium in Südafrika sprechen, sind die gut ausgebaute Infrastruktur und die relativ niedrigen Lebenshaltungskosten.

Doch auch andere Regionen Afrikas werden zunehmend interessant für internationale Studierende. Wirtschaftlich aufstrebende Länder wie Ghana oder Tansania haben in den letzten Jahren große Summen in ihr Bildungssystem investiert. Auch hier ist die offizielle Studiensprache Englisch und die Studiensysteme entsprechen dem Bachelor-Master-System. Zudem bestehen Kooperationen mit internationalen Einrichtungen wie etwa der privaten norwegischen Organisation Kulturstudier, die Semesterprogramme zu Themen wie Umweltmanagement oder Entwicklungshilfe anbietet. Eine einmalige Gelegenheit, um während eines Auslandssemesters in die faszinierende Welt Afrikas einzutauchen und zugleich die im Studium diskutierten sozialen und wirtschaftlichen Probleme vor Ort anzugehen.

Wer sich eher für die arabische Kultur und Sprache interessiert, ist in nordafrikanischen Ländern wie Ägypten oder Marokko richtig aufgehoben. Allerdings ist zu beachten, dass es dort wie in fast allen Staaten Afrikas große Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Hochschulen gibt. Auch das Bachelor-Master-System gibt es dort noch nicht überall. Es gilt also, sich im Vorfeld des Studiums in Afrika genau über die verschiedenen Hochschulen und Studiengänge im Wunschland zu informieren.