15 Mai
Erfahrungsbericht von Lynn K.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft, Journalismus
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2023 bis 12/2023
Heimathochschule: Lüneburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Kurz gesagt: Auch wenn sehr hohe Kosten auf einen zukommen, ist es ein Auslandssemester an der San Diego State University (SDSU) zu 100% wert.

Auswahl der ausländischen Hochschule

Bereits zu Beginn meines Masterstudiums an der Leuphana Universität wusste ich, dass ich im 3. Semester gerne ins Ausland gehen würde. Da es an meiner Heimatuniversität leider keine Partneruniversitäten für Masterstudierende in den USA oder Kanada gibt, habe ich mich selbstständig als sogenannte Free Moverin auf die Suche nach einer passenden Universität für ein Auslandssemester begeben. Nach längerem Googlen bin ich auf College Contact aufmerksam geworden und habe mich beraten lassen.

Für mich stand von Anfang an fest, dass ich gerne in ein englischsprachiges Land möchte und somit kamen für mich vor allem Kanada und die USA in die engere Auswahl. Letzten Endes habe ich mich aufgrund der verhältnismäßig günstigen Studiengebühren ($7000), dem fast durchgehend guten Wetter und der positiven Erfahrungsberichte für die San Diego State University in Kalifornien entschieden.

Schon Fernweh bekommen?

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Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Bewerbung an der SDSU

Nach der ersten Beratung von College Contact (CoCo) wurde mir direkt eine Checkliste bzw. Bewerbungsanleitung zugesendet, in der alle wichtigen Informationen standen. Sobald ich alle nötigen Unterlagen zusammen hatte, habe ich diese an meine CoCo-Ansprechpartnerin gesendet, die meine Unterlagen dann auf Vollständigkeit geprüft hat. Sobald meine Unterlagen vollständig waren, wurden sie von CoCo an die San Diego State University gesendet. Das lief alles sehr problemlos ab und schon eine Woche später erhielt ich die Zusage der SDSU.


Anreiseplanung

Sobald ich wusste, dass ich den Platz an der SDSU hatte, musste ich in die konkrete Planung gehen. Dafür musste ich mich zuerst um ein F1-Visum kümmern, wofür ein I-20-Form benötigt wird, welches mir von der SDSU ausgestellt worden ist (per Mail). Ich habe einen Visumsantrag bei der amerikanischen Botschaft gestellt, musste sowohl die Antrags- als auch die SEVIS Gebühren zahlen und mir einen Termin aussuchen, um nach Berlin ins amerikanische Konsulat zu fahren.

Im Konsulat musste ich alle wichtigen Dokumente in ausgedruckter Form dabeihaben. Dazu gehört auch ein finanzieller Nachweis, dass man, ich glaube, $15000 Dollar besitzt. Da ich mein Auslandssemester selbst finanziert habe, ohne finanzielle Unterstützung meiner Eltern, hatte ich keine $15000 auf dem Konto, was aber auch kein Problem war, da mir das BAföG-Amt einen Nachweis über ca. $10000 ausgestellt hat und den Rest konnte ich selbst nachweisen.


Kosten & Wohnen

Ich habe für meinen Hin- und Rückflug aus Hamburg 915€ gezahlt, allerdings habe ich meinen Rückflug auch direkt so gebucht, dass ich noch einen Zwischenstopp in Chicago habe, um dort noch ein wenig Zeit zu verbringen. Den Flug kann man also wahrscheinlich auch einen Tick günstiger buchen.

Die Bewerbungsgebühr für die Uni betrug $175 (damals ca. 160€), der Visumsantrag $160 (ca. 152€), die SEVIS Gebühr $350 (ca. 325€), die Tuition Fee $7000 (ca. 6540€), die Hansemerkur Auslandskrankenversicherung 389,3€ und die Application Fee + PPA für mein Shared Room mit einer Schiebetür in der Mitte betrug zusammen $2020 (ca. 1877€). Das PPA ist so eine Art Kaution, das heißt damit wurden auch meine letzten 2 Monatsmieten gezahlt. Monatlich musste ich für mein Zimmer $799 zahlen, aber da ich nur für ein Semester da war und kein ganzes Jahr kam noch ein Aufschlag von $150 pro Monat drauf. Ich hätte mich am Ende meiner Zeit auch selbst um eine/n Nachmieter*in kümmern können, aber da ich nicht wusste, ob ich im Januar jemanden finde und lieber kein Risiko eingehen wollte, habe ich mich dazu entschieden, die $150 pro Monat zu zahlen. Hätte ich mich selbst um eine/n Nachmieter*in gekümmert, wäre trotzdem auch noch eine Bearbeitungsgebühr vom Wohnheim angefallen.

Mit meiner Wohnsituation war ich, abgesehen vom Preis, jedoch sehr zufrieden. Mir war es sehr wichtig nicht nur mit Deutschen zusammenzuwohnen, sondern am liebsten mit Amerikaner*innen, und ich hatte Glück und lebte mit vier Amerikanerinnen zusammen.

Das 5025 Wohnheim ist 20min zu Fuß von der Uni entfernt, es wird aber auch alle 20min ein Shuttle angeboten, das einen in ca. 5min zur Uni fährt. Das Wohnheim hat ein Gym, einen Pool, mehrere Grills und richtet auch einige Events aus. Ein paar meiner Freunde wohnten direkt am Pacific Beach mit fußläufiger Strandnähe, was ich sonst auch jedem empfehlen kann. Die meisten, die ich kannte, mussten dann allerdings mit Preisen zwischen $1200 und $2000 rechnen. Gibt aber bestimmt auch Ausnahmen. :)

Zudem kommt man in San Diego nur schwer mit den Öffis von A nach B. Von der Uni bis zum Strand braucht man beispielsweise mit dem Auto 20min und mit dem Zug beziehungsweise dem Bus dauert das 1,5 Stunden. Ich hatte nur für einen Teil meiner Zeit ein Auto, was ich mir mit Freunden geteilt habe (ca. $400/Monat) und bei Dirtcheapcarrental ausgeliehen habe und auch wenn das noch einmal Extrakosten sind, erhöht ein Auto schon enorm die Lebensqualität in San Diego, da man viel schneller überall ist und auch einfach mal spontan nach L.A. oder sonstwo düsen kann.

All in all ist das Auslandssemester wirklich sehr teuer, ich würde schätzen, dass selbst wenn man sparsam lebt, Kosten zwischen 20k€ und 25k€ auf einen zukommen. Das klingt erst einmal sehr viel, aber wenn man sich rechtzeitig bemüht, kann man sich auf DAAD, Fullbright oder andere Stipendien bewerben und dann kriegt man das schon gut gewuppt. Ich hatte das Glück, Auslands-BAföG zu bekommen und somit wurden 5600€ meiner Studiengebühren, 1000€ meiner Flüge und 150€ meiner Krankenkasse gezahlt. Zudem habe ich monatlich einen Beitrag bekommen. Ein Teil der Zuschüsse ist ein reiner Zuschuss und einen Teil musste ich zu 50% zurückzahlen.

Und ansonsten kann ich euch nur empfehlen: Fangt so früh wie möglich an zu sparen.


Leben in San Diego

San Diego ist eine ultravielfältige Stadt. Die Strand- und Baynähe ermöglicht es einem zu surfen, zu wakeboarden, zu windsurfen, etc. Auf der anderen Seite ist man sehr schnell in verschiedenen Nationalparks wie bspw. Joshua Tree oder Yosemite. Wenn man ganz in den Norden Kaliforniens nach Mammoth fährt, kann man Snowboarden oder Skifahren. San Diego ist nur 20min von Mexiko entfernt, 3h von LA, 4h von Las Vegas, 8h von San Francisco. Es gibt wunderschöne Wandertrails in San Diego und Umgebung.

Dann gibt es aber auch total viele Sportevents, seien es Unisportevents wie zum Beispiel Football oder Basketballspiele oder die Baseball Games der Padres oder die Fußballspiele der San Diego Wave Frauen. Und was natürlich auch nicht fehlen darf: Es finden wirklich jede Woche sehr viele Partys statt. Von Poolparties bis zu Parties in Clubs ist wirklich alles mit dabei. Die Stadt ist wirklich sehr vielfältig und es gab keinen einzigen Tag, an dem mir langweilig war oder an dem ich nicht wusste, was ich tun soll.