16 Jan
Erfahrungsbericht von Julia W.

California State University Chico

Stadt: Chico
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe im Wintersemester 2012/2013 mein Auslandssemester an der California State University in Chico absolviert. Die ca. 86.000 Einwohnerstadt ist eine kleine Studentenstadt in Nordkalifornien, in der man mit dem Fahrrad oder Skateboard so gut wie alles erreichen kann. Im Sommer klettern die Temperaturen gerne mal auf 40°C, wofür es im Winter auch bis auf den Gefrierpunkt abkühlt. Gerade in den Wintermonaten November und Dezember regnet es viel, wohingegen der Frühling und Sommer so gut wie immer trocken bleibt.

Studium an der CSUC

Der Campus des CSUC besteht aus roten Backsteingebäuden und erinnert durch die vielen Grünflächen, Bäume, einen Bach und Rosengarten vielmehr an einen Park. Besonders im Sommer ist es schön draußen zu sitzen und das Studentenleben zu genießen.

Schon Fernweh bekommen?

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Das American Language and Culture Institut (ALCI) ist für alle College Contact Studenten an der CSUC zuständig. Das komplette Team ist wirklich sehr freundlich, offen und immer hilfsbereit. Am ersten Tag erhält man die erste Einführung, bei der man erklärt bekommt, wie man die Universitätskurse wählt. Außerdem muss man an diesem Tag einen Englischkurs von ALCI wählen. Das Englischniveau aller Kurse ist sehr niedrig, da die meisten ALCI Studenten kein gutes Englisch können und anstelle der Universitätskurse nur ALCI Kurse besuchen. In ALCI Kursen wie Survival English ist z.B. jeder Deutsche fehl am Platz. Nach einigen Kurswechseln und Gesprächen mit Deutschen aus anderen Kursen kann ich wirklich jedem nur den „American Slang and Idioms“-Kurs empfehlen. Die ALCI Kurse sind in zwei Teilsemester untergliedert. Nach dem spring 1/fall 1 kann man den ALCI Kurs problemlos abwählen.


Belegte Unikurse

In der ersten Woche habe ich mir acht Kurse angeguckt, wovon ich dann letztlich vier gewählt habe. Wie die meisten deutschen Austauschstudenten habe ich auch alle meiner Wunschkurse erhalten. So hatte ich schließlich die zwei Bachelorkurse „Managing Project Teams“ und „Applied Strategic Decision Making“ sowie die Masterkurse „Seminar in Management“ und „Leadership, Global Ethics and Corporate Social Responsibility (CSR)“. Ich war mit allen Fächern und den Professoren sehr zufrieden und bereue keinen meiner gewählten Kurse. Der Arbeitsaufwand war zwar immens hoch, jedoch habe ich meiner Meinung nach mehr gelernt, als in einem Semester in Deutschland. Neben dem midterm exam und final exam war ich mit Hausaufgaben, assignments, Gruppenarbeiten, Tests und jeder Menge Lesen beschäftigt. Es ist mit ein wenig Ehrgeiz aber auch eine (sehr) gute Note gesichert. Ich bin der Meinung, dass man an der CSUC nur durch Fächer fallen kann, wenn man absolut gar nichts macht.


Unterkunftssuche

Wohnungssuche

Da es mir von Deutschland aus nicht gelungen war eine Wohnung in Chico zu finden, habe ich mich dazu entschlossen vor Ort zu suchen. Als ich in Chico angekommen war, habe ich über die Website http://chico.craigslist.org/ WGs gesucht. Ich persönlich war damit leider nicht erfolgreich; ich weiß jedoch, dass ein paar andere deutsche Austauschstudenten hierüber ihre WG gefunden haben.
Nachdem mir bei Craiglist keiner geantwortet hatte, bin ich zu dem Wohnungskomplex „Timber Creek“ (http://csuliving.com/details.php?id=2) gefahren, in dem hauptsächlich Studenten wohnen. Im Office habe ich eine Selbstauskunft (Name, Hobbies, Telefonnummer, etc.) für suchende WGs ausgefüllt. Schon am nächsten Tag habe ich eine SMS erhalten, dass noch eine WG in Timber Creek eine Mitbewohnerin sucht. Ich habe die Wohnung sofort erhalten und hatte das Glück mit drei sehr netten amerikanischen Studentinnen zusammenzuwohnen. Die Wohnung kostet in Timber Creek inkl. Strom, Wasser, TV und Hausratsversicherung ca. US$ 350, anstelle des sonst in Chico durchschnittlichen Wohnungspreises von US$ 400-500. Allerdings gibt es in Timber Creek nur Jahresverträge, sodass man selbst einen Nachmieter finden muss. Da ich über College Contact eine deutsche Nachmieterin gefunden habe, hatte ich mit der Suche jedoch keine Probleme.

Möbelsuche

Da mein eigenes Zimmer nicht möbliert war, habe ich mir für die Zeit ein Bett von einem Freund geliehen und die sonstigen Möbel gebraucht gekauft. In Chico gibt es eigentlich jede Woche sogenannte „yard sales“, bei denen private Leute ihre Sachen im Garten oder in der Garage verkaufen. Wann und wo die yard sales stattfinden, kann man auf der website http://chico.craigslist.org/ (for sale  garage sale) in Erfahrung bringen. In dem second-hand shop „The ARC Store“ in der 2020 Park Avenue Chico, CA 95928, gibt es auch gebrauchte Möbel für wenig Geld. Dort habe ich z.B. meinen Schreibtisch für nur US$ 8 gekauft.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Freizeit in Chico

Chico ist zwar klein, aber eine absolute Studentenstadt, in der auch nachts das Leben tobt. Mittwochs ist es im „Crazy horse“, Donnerstags in „the bear“ immer voll und am Wochenende ist sowieso fast jede Bar und jeder Club gut besucht. Die Getränke sind in Chico besonders günstig. Zur Happy Hour bekommt man Cocktails für US$ 2 und einen Pitcher Bier für US$ 5. Um 2am ist allerdings Sperrstunde, so dass danach entweder auf Hausparties weitergefeiert oder nach Hause gegangen wird.
Tagsüber kann man im Bidwell Park gut joggen, spazieren gehen oder am „One Mile – Pool“ entspannen bzw. sich im Pool abkühlen. Im Upper Bidwell Park gibt es auch natürliche Swimming Wholes (z.B. Bear Whole oder Salmon Whole), in denen man im Sommer baden kann.
Die Universität besitzt ein großes Fitnessstudio mit Kletterwand, etlichen Kursen, Kraftraum, Laufstrecke, Schwimmbecken und Whirlpool. Das Recreation Center ist sehr neu und wirklich gut. Dafür lohnt es sich auch die US$ 180 Semester-Mitgliedschaft zu zahlen. Ein Tagesticket ohne Mitgliedschaft kostet donnerstags bis dienstags US$10. Mittwochs kostet es nur US$ 5, wenn man mit einem Recreation-Center-Mitglied kommt, der ein „Chico State“-Kleidungsstück trägt (Das war jedenfalls im Wintersemester 2012/2013 der Fall).
ALCI bietet zudem etliche Aktivitäten wie z.B. Tanzkurs, Fußball, Stricken und Lunch-meetings (z.B. zum Taco Truck) an. Langweilig wird einem in der Freizeit wirklich nur, wenn man es darauf anlegt.

Ausflugsmöglichkeiten

Chico und seine Umgebung sind für die Natur bekannt. Es gibt in der Nähe Nationalparks wie z.B. der vulkanische Lassen National Park. Im Sommer sollte man unbedingt zum Lake Tahoe fahren. Am Flughafen in Chico kann man sich problemlos Autos mieten und über das Wochenende oder auch für länger die USA unsicher machen. Einen internationalen Führerschein braucht man dafür nicht. Der deutsche Führerschein ist absolut ausreichend.
San Francisco ist auch mehrere Besuche wert und nur 3 Autostunden von Chico entfernt. Es gibt in Nord- und Südkalifornien eine Menge zu sehen. Im Sommer kann man an den Strand fahren, im Winter zum Ski- und Snowboard fahren in die Berge.

Außerdem bietet ALCI hin- und wieder Ausflugsmöglichkeiten an, die verhältnismäßig günstig sind. Im Wintersemester wurden u.a. eine Tagestour nach San Francisco, ein Tagesausflug zu den SixFlags und ein Ausflug zum Halloween-Maislabyrinth angeboten.


Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich Chico für mich mehr als gelohnt hat. Ich liebe die Uni, die ganzen motivierten Professoren und meine gewählten Fächer. Obwohl ich viel zu tun hatte, hat mir die Uni erstaunlicherweise Spaß gemacht. Die Stadt ist klein, süß und man kann mit dem Fahrrad fast alles erreichen. Die Lebenskosten sind verglichen mit anderen amerikanischen Städten sehr niedrig. Mit den Amerikanern bin ich sehr gut klar gekommen. Nur mit der Demotivation der meisten amerikanischen Bachelor-Studenten musste ich lernen umzugehen. An der gesamten Universität waren nur 15 deutsche Austauschstudenten, so dass es meiner Meinung nach einfacher war Amerikaner kennenzulernen. Ich habe in Chico sehr gute Freunde kennengelernt und würde jedem empfehlen dort sein Auslandssemester zu verbringen.