21 Sep
Erfahrungsbericht von Fabian P.

Swinburne University of Technology - Sarawak


Stadt: Kuching
Land: Malaysia
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Bauingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2015 bis 06/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Start ins Auslandssemester

Ich habe von Februar 2015 bis Juni 2015 ein Auslandssemester an der Swinburne University of Technology Sarawak Campus gemacht. Mir wurde im Laufe meines Auslandssemesters immer wieder die Frage gestellt „Warum wolltest du an der Swinburne Sarawak studieren“. Bis heute kann ich die Frage nicht wirklich beantworten. Ich habe mich über CC für ein Auslandssemester in meinem Fachbereich informiert. Die USA und Australien kamen aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Da meine Neugier auf asiatische Kultur und Leben groß war, wurde es die Swinburne Sarawak. Eine schnelle Bauchentscheidung, die ich nicht mehr missen will. Die Kosten für das Auslandssemester waren dank dem Auslands-BAföG, Stipendien, die man relativ leicht über den DAAD (PROMOS) bekommt, und persönlicher Rücklagen überschaubar und somit war mein Traum umsetzbar.

Die Bewerbung über CC ist echt easy. Die freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter wie Sabine stehen einem mit Rat und Tat zur Seite. Auch wenn man sie mit Fragen und Mails bombardiert :).

Das Bewerbungsformular und die Unterlagen mussten nur mit Hilfe der Bewerbungsanleitung ausgefüllt und an CC geschickt werden und ganz easy und schnell hat man sich für ein Auslandssemester beworben. Eine Zusage für die Uni bekommt man relativ spät (bei mir Ende Dezember), was nervig sein kann und mich etwas beunruhigt hat. Nach der Zusage muss man nur noch die Gebühren überweisen, eine Versicherung abschließen und den Flug buchen. Günstige Flüge nach Kuala Lumpur gibt es immer, also keine Sorge, und von KL nach Kuching kommt man schon für einen Zwanziger mit AirAsia. Alles ganz entspannt.

Es empfiehlt sich, die Bewerbung für das Auslands-BAföG zeitgleich mit der Bewerbung für das Auslandssemester anzufangen, da die Bearbeitung in Tübingen-Hohenheim etwas länger dauert. Aber wenn man sich direkt drum kümmert und es nicht immer vercheckt, ist es eine einfache und schnelle Sache :).

Schon Fernweh bekommen?

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Zur Uni

Swinburne Sarawak ist eine australische Uni auf Borneo. Ich habe dort ein Semester lang Bauingenieurwesen studiert. Bevor das Semester startet, hat man einen Einschreibungstag und zwei bis drei Kennenlern-/Vorbereitungstage. Am ersten Tag beschäftigt man sich mit dem ganzen Orga-Kram, wie Kurse auswählen, Formulare ausfüllen und unterschreiben etc. Der nächste Tag ist gefüllt mit Kennenlern-Spielen und Uni-Rallys, was einen an die Grundschule erinnert, aber viel Spaß macht und auf jeden Fall empfehlenswert ist. Außerdem wird einem das Uni-Netz erklärt und man kann sich seinen Stundenplan zusammenstellen. Mit dem Stundenplan hatte ich so meine Schwierigkeiten, da die besten Zeiten immer schon vergriffen waren und manche Kurse am selben Tag und zur gleichen Zeit stattfanden. So musste ich neue Kurse wählen, allerdings ließen die meisten Professoren mit sich reden oder man ging einfach an einem anderen Tag ins Tutorium und trug sich dort in eine Liste ein. Ach ja, den Medical Check für das Visum machte man vor Ort, was recht unkompliziert ist und schnell geht.

Die Vorlesungen in Malaysia sind etwas anders, als man das von Deutschland kennt. Je nach Professor hat man eine Art Frontalunterricht mit Lesestunde. Außerdem werden Tests, Assignments oder Laborberichte geschrieben und hält Vorträge, die in die Endnote mit einfließen.

Das Niveau ist in Abhängigkeit von Kurs und Professor unterschiedlich. Manche chillen ihr Leben, bei anderen wird nur auswendig gelernt und wieder andere sind richtig engagiert und gut.

Die Uni hat ganz viele Klubs wie den Ruderverein, Ultimate Frisbee etc. Die meisten Asiaten sind sehr schüchtern und solche Klubs bieten eine super Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen und machen echt viel Spaß. Ich war im Ruderverein, was echt cool und relaxt war. Man trifft sich ein bis zwei Mal die Woche, meistens samstags oder sonntags und rudert mit dem Drachenboot oder einem 16 Paddelboot zur Waterfront. Ganz entspannt, die Leute im Klub sind locker drauf und gehen auch öfters gerne mal feiern.


Wohnen und Leben in Kuching

Empfehlenswert ist es, eine Woche früher anzureisen, um sich vor Ort eine Bleibe zu suchen. Ich habe die ersten Tage über Couchsurfing in Kuching verbracht. Was echt Hammer ist, man lernt nette Leute kennen, bekommt die ganzen Geheimtipps erzählt, wo was abgeht etc., und schließt schnell Kontakte für die nächsten Monate. (Es reicht auch schon, wenn man bei einem oder zwei wöchentlichen Meetings vorbeischaut.)

Unterkünfte gibt es viele. Neben denen von der Uni gibt es noch die Riverine Apartments mit Pool etc., wo die meisten Dänen untergebracht sind. Zimmer in Studenten-WG-Häusern findet man auch in Kenny Hill. Dort wohnen die meisten Einheimischen/internationalen Studenten. Meistens hängen Telefonnummern von den Vermietern an den Häusern aus, die man anrufen kann.

Außerdem gibt es noch die Häuser von Joseph. Dort gibt es ein Rundum-Sorglos-Paket (Zimmer, Internet, Roller...) Die Zimmer/Häuser haben ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Joseph ist ein toller, netter und hilfsbereiter Vermieter, der gerne mal zum Quatschen vorbeischaut oder seine Mieter zu sich nach Hause einlädt. Die Nachbarn sind ganz locker und die stört es auch nicht, wenn es abends mal später wird.

Kuching ist eine „leaned back city“ oder eher ein 700 000-Einwohner-Dorf, in dem jeder über jeden Bescheid weiß. Alles ist sehr entspannt und relaxt. Es gibt viele Nationalparks in der Umgebung und viel zu sehen und zu bestaunen. Das Essen in den Foodcourts ist hammer, abwechslungsreich und richtig günstig. Neben Laksa, Reis und Nudelgerichten gibt es auch viele westliche Restaurants oder Kelvin von „Project Burger Kuching“ der die besten Burger in seiner Garage brät.


Nachtleben

Kuching besitzt viele Bars und kleinere Clubs, wo man oft dieselben Gesichter sieht. Die Bierpreise sind vergleichbar mit Deutschland. Kennt man jedoch die richtigen Clubs, bekommt man oft ein Bucket schon ab 28 RM. Monkee Bar und Old Bazzar sind solche Adressen.

Am Wochenende geht immer was in der Mankee Bar, MOZO, Junk und Ruai (guter Spot zum Tuak trinken). Hier feiern die meisten Swinburne-Studenten. Viele Bars und Clubs haben Tische und Stühle auf den Tanzflächen, was zum Tanzen und Rumzappeln nicht so ganz gut ist. Außerdem gibt es noch das Travillions. Travillions ist ein Club-Viertel, wo viele Locals feiern. Dort kommt es öfters zu Auseinandersetzungen zwischen locals und internations (die sich falsch verhalten oder betrunken sind. Travillions ist nichts besonderes, die Clubs Mozo und Junk sind um einiges besser, nur kleiner.)

Kuching ist sehr sicher. Klar gibt es öfters mal Überfälle, Einbrüche und Diebstähle. Jedoch wer sich normal verhält, nichts rumliegen lässt und die Türen abschließt, geht kein größeres Risiko ein.


Reisen

Kuching ist ein guter Ausganspunkt, um Borneo und Malaysia zu erkunden. Von und nach Kuching fliegen viele Fluggesellschaften, wobei AirAsia bei Weiten das größte und günstigste Angebot hat.

Während des Semesters haben die meisten Fachbereiche Mid-Semester-Breaks. 10 Tage vorlesungsfreie Zeit zum Reisen. Ingenieurwissenschaften haben leider kein Break und manche schreiben sogar Tests in der Zeit, was nicht so schön ist. Aber wenn man nett bei den Professoren fragt, kann man sich auch als Ingenieurs-Student diese Zeit frei schaufeln. (Alle Vorlesungen sind Pflicht-Veranstaltungen, man darf nur nicht drei Mal infolge fehlen (aus Visa-Gründen).)


Fazit

Ich fand mein Auslandssemester echt super. Kuching ist ein guter Ort zum Studieren, vor allem in der Zeit zwischen Februar und Juni. Trotz dem nicht immer anspruchsvollen Niveau an der Uni und die teilweise kulturellen und sprachlichen Hindernisse, habe ich viele neue Lernerfahrungen machen können. Ich konnte eine neue Kultur kennenlernen, andere Sichtweisen erfahren und habe eine andere Lebensweise erlebt. Um diese neuen Lebenserfahrungen wirklich verinnerlichen zu können, war es wahrscheinlich ganz gut, dass das Anforderungsniveau nicht dem Standard an deutschen Hochschulen entsprach. Alle meine Erfahrungen will ich auf keine Weise missen und bin mit der Entscheidung, Malaysia als Studienstandort gewählt zu haben, mega glücklich.