30 Sep
Erfahrungsbericht von David P.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2014 bis 08/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo zusammen,

ich habe dieses Jahr eine Summer Session an der Boston University besucht, wobei die ganze Anmeldung und Vorbereitungen über College Contact liefen.

Ich war zu dem Zeitpunkt mit der 10. Klasse auf dem Gymnasium fertig, besuche also jetzt noch zwei Jahre die Oberstufe. Das war auch einer der Gründe, weshalb ich mich für die Boston University entschieden habe, da diese auch die Möglichkeit einer Summer Session für Schüler ohne Abitur/Hochschulreife anbietet.

Die Anmeldung empfand ich persönlich anfangs als sehr anstrengend, was sich jedoch mit der Zeit legte. Insbesondere benötigt man Bewertungen und Empfehlungsschreiben von zwei Lehrkräften, die zumindest bei uns an der Schule nicht häufig ausgestellt werden. Wie jeder andere internationale Student musste ich ein Visum beantragen, was insgesamt problemlos verlief. Ein kleiner Tipp könnte sein, dass man sich dort möglichst schnell nach der Zusage der Universität kümmert, nur um sicher zu gehen einen rechtzeitigen Termin zu bekommen, da es auch einige Tage dauert bis man das Visum letztendlich in der Hand hat. Über den gesamten Bewerbungsprozess hat mich Melanie Kucharczyk von College Contact sehr gut unterstützt, angefangen von der für Schüler zur Verfügung stehenden Programmen über die Bewerbungsanforderungen bis hin zur Kommunikation mit der Uni – vielen Dank an dieser Stelle.

Da ich noch nicht studiere und noch 16 Jahre alt war/bin, nahm ich an dem High School Honors Programm an der BU teil, bei dem alle im Alter zwischen 16-18 Jahren waren. Wir wohnten in den sogenannten „Warren Towers“, der größten Unterbringungsmöglichkeit an der BU. Auf diese Weise konnte ich mich schnell mit vielen neuen Leuten aus dem Studentenwohnheim anfreunden. Es hatte jeder einen Zimmerpartner, wobei ich persönlich sehr viel Glück hatte da mein Zimmerpartner auch mein bester Freund wurde. Auch über die Kantine in den Warren Towers kann ich mich nicht beschweren, auch wenn es oft nicht besonders abwechslungsreich war. Zu den Hauptgerichten gehörten morgens Pancakes, Omelettes, Obstsalat, Speck, Rührei, Bagels und verschiedene Müsliarten. Mittags und abends bestand das Buffet grundsätzlich aus einer Salat und einer Sandwich-Bar, Burgern, Nudeln, Burritos, und asiatischer Küche. In meinem Programm konnte man zwischen einem 19 und einem 14 Meal-Plan pro Woche wählen. Der wesentliche Unterschied bestand darin, dass man entweder drei oder 2 Mahlzeiten am Tag hatte, bis auf das Wochendende, an dem das Frühstuck mit dem Mittagsessen immer zu einem „Brunch“ komprimiert war, so dass alle nur 2 Mahlzeiten hatten.

Die Hauptattraktion in den Warren Towers war der sogenannte „AC-Room“, der besonders an den vielen heißen Tagen (34° Celsius) aufgrund der Klimaanlage und dem Fernseher geschätzt wurde. Dieser war meistens auch der Treffpunkt zum „chillen“ und den Tag besonders am Wochenende mit seinen Freunden ausklingen zu lassen. Direkt nebenan lag der Waschraum mit vielen Trocknern und Waschmaschinen zu einem kleinen Preis pro Waschgang. Was ich besdie Kurse haben mir einen super Einblick in meine vermutlich zukünftige Studienrichtung geboten onders empfehlen kann, ist sich um eine Mitgliedschaft für das dortige Fitness-Studio (Fitrec) zu kümmern, da es (zumindest für mich) notwendig war neben dem Lernen „Dampf abzulassen“. Es kostete für die sechs Wochen $60, was sich meiner Ansicht nach lohnt, weil das Studio neben den Fitnessgeräten auf drei riesigen Ebenen (!),  auch über ein Schwimmbad mit Sprungtürmen und Bahnen, viele Allzweck-Sporthallen und auch Möglichkeiten für z. B. Squash oder Tischtennis verfügt. Insgesamt hat mir das Leben in den Warren Towers sehr gut gefallen. Was man jedoch wissen muss, ist dass die BU keine wirkliche Campus-Uni ist, da die Universitätsgebäude und auch „Warren Towers“ sich an der sogenannten „Commonwealth-Avenue“ befinden und in den Nebenstraßen die weiteren Unterkünfte sind. So verfügt die BU auch nicht über riesige Sport-Anlagen, wie man es vielleicht von anderen Universitäten kennt, weshalb ich auch das Fitness-Studio sehr empfehle. 

Nun zu meinen Kursen: Ich besuchte zwei Kurse, „Introduction to Business“ und „Introductory Macroeconomic Analysis“. Anfänglich hatte ich aufgrund des Unterrichts in Englisch und der auch höheren Anforderungen im Vergleich zu einem Gymnasium leichte Probleme, doch das änderte sich nach kurzer Zeit. Ich verstand mich besonders mit meinem Business Professor sehr gut, der zwar sehr anspruchsvoll war aber auch immer ansprechbar und Fragen auch außerhalb des Unterrichts sehr schnell beantwortete. Die Klassen beschränkten sich auf ca. 25 Leute, wobei wir (High School Honors) mit den ganz normalen Studenten einer Summer Session gemischt waren. Im Business-Kurs war der Unterricht sehr interessant und auch unterhaltsam und begann jede Stunde mit einem kurzen Quiz über die Textstellen im Buch die wir zur Vorbereitung der Stunde lesen sollten (zwischen 40-80 Seiten). Der Durchschnitt dieser Quiz floss mit 25% in die Gesamtnote ein, die Mitarbeit mit 30% und das Examen am Ende des Kurses mit 45%. In meinem Macroeconomics-Kurs verlief es ein wenig anders: Wir schrieben 3 „große Tests“, wobei die ersten jeweils 30% der Gesamtnote ausmachten und das finale Examen 40%. Mir persönlich gefiel die Methode der Benotung bei Business besser, aber ich bin dennoch sehr zufrieden mit den Benotungen beider meiner Kurse (A-).

Im Rahmen des „High School Honors“ Programms gab es gelegentlich auch verpflichtende Aktivitäten, die in den meisten Fällen sehr interessant waren. So machten wir bereits am Anfang eine der sogenannten „Duck Touren“, bei der man Boston auf dem Land und dem Wasser besichtigt, was mir sehr gut gefallen hat. Beispiele für andere Aktivitäten (auch optionale) sind der Besuch eines Boston Red-Sox Spieles, ein Trip zum Hampton Beach, eine Comedy Show etc. Aber auch alleine lässt sich in Boston viel erleben, obwohl wir alle unter 21 waren und somit die Bars und Clubs für uns wegfielen. Alles ist super erreichbar mit der sogenannten „T“, vergleichbar mit einer Straßenbahn/U-Bahn in Deutschland. Man bezahlt $2,50 wenn man einsteigt und fährt dann bis zum gewünschten Ziel.

Die Preise waren insgesamt bezahlbar, obwohl einige zum Beispiel Schulbücher mit $200 nicht gerade billig waren. Ich musste diese unglücklicherweise kaufen, da ich nicht über eine Kreditkarte verfügte und man mit einer Debit / Prepaid Kreditkarte wohl nichts ausleihen konnte – es empfiehlt sich also auf alle Fälle eine richtige Kreditkarte dabei zu haben! Die Preise der Kurse sind vergleichbar mit anderen Universitäten. Die Housing-Kosten variieren je nach der gewünschten Anzahl an Mahlzeiten.

Abschließend lässt sich sagen, dass mir die Summer Session an der BU sehr gut gefallen hat, ich viel Spaß mit neuen Leuten hatte und es mir besonders auch zur Verbesserung meines Englischs sehr geholfen hat. Doch auch die Kurse haben mir einen super Einblick in meine vermutlich zukünftige Studienrichtung geboten und ich konnte mir viel neues Wissen in einer für deutsche Verhältnisse angenehm kleinen Klassengemeinschaft aneignen. Doch auch zur Selbstständigkeit trägt eine solche Summer Session sehr bei, da man praktisch auf sich allein gestellt ist, von der Ankunft am Flughafen an, über die Vorbereitungen für die Kurse und auch der Suche nach Freizeitmöglichen bis letztendlich hin zur Abreise und dem Heimweg.